Hat das Kino noch eine Zukunft?

Von Reto Caduff ursprünglich erschienen in der NZZ am 14.11.2021
Immer mehr Menschen schauen Filme zu Hause. Wegen der Pandemie, aber auch weil Streamingdienste es einem so einfach machen. «NZZ Format» hat mit Filmproduzenten, dem Hollywood-Regisseur Marc Forster und Kinobetreibern in der Schweiz und den USA gesprochen. Eine Doku über die Zukunft des Kinos.
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Noch erwirtschaften die Filmstudios fast die Hälfte ihrer Einnahmen im Kino. Doch Streamingdienste wie Netflix oder Amazon erreichen nicht zuletzt dank der Pandemie immer mehr Zuschauer zu Hause. Diese Situation bringt die Studios in eine schwierige Lage: Sie können zwar mehr Menschen via Streaming erreichen, aber das könnte die Kinos und die grossen Einnahmen, die sie dort generieren, untergraben. Derweil schliessen immer mehr Kinos – grösstenteils Familienbetriebe und kleine Ketten – in ländlichen Gebieten und Kleinstädten. Klar ist, dass sich das Kino nach der Pandemie grundsätzlich verändern muss. Die Branche muss die Herausforderung jetzt anpacken und das Geschichtenerzählen und das Kino neu denken. Das Kino als Begegnungsort muss den Besuchern in Zukunft viel mehr bieten als nur ein Filmerlebnis und überteuertes Popcorn. Das Kino ist seit seinem Start vor rund hundert Jahren durch technische Innovationen, wie den Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm oder die Erfindung des Fernsehers und später von VHS und DVD, an Herausforderungen gewöhnt – doch diesmal scheinen die rasanten Veränderungen die Branche nachhaltig zu verändern.